Das Baukindergeld hatte schon seinen schlechten Ruf weg, bevor es überhaupt ausgezahlt wurde. Nach Anlaufschwierigkeiten wurde schnell klar, dass es gerade von denjenigen beantragt wird, die auch ohne das Baukindergeld ihre Immobilien gekauft oder gebaut hätten. Und mehr noch: Es scheint, als treibe die Förderung die Preise für Immobilien noch weiter in die Höhe. Das Wirtschafts Magazin erklärt.

70.000 Förderzusagen bis Ende Februar 2019 erteilt

Das Baukindergeld sieht vor, dass über zehn Jahre hinweg insgesamt 12.000 Euro je Kind gezahlt werden. Ausgezahlt wird es von der staatlichen Förderbank KfW. Bis Ende 2018 gab es laut dem Vorstandschef Günther Bräunig bereits 56.000 Zusagen, 2019 kamen während der ersten beiden Monate schon etwa 12.000 Förderzusagen hinzu. Laut Informationen der Immobilienbranche, die dem Wirtschafts Magazin vorliegen, werden Häuser, Wohnungen und Grundstücke aufgrund des Baukindergeldes noch teurer.

Zuschüsse werden eigentlich nicht benötigt

Ein weiterer Kritikpunkt des Zentralen Immobilien-Ausschusses in Berlin ist, dass die Förderung laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (das Wirtschafts Magazin berichtet) ausgerechnet an jene Familien ausgezahlt würden, die sie eigentlich gar nicht nötig hätten. Damit erfüllt das Baukindergeld seine Funktion nicht. Da das Preisniveau bei Eigentumswohnungen und Häusern in den Städten bereits extrem hoch ist, verlagert sich die Wohnraumnachfrage zunehmend auf das Umland. Und auch hier scheinen die staatlichen Zuschüsse über das Baukindergeld einfach auf die ohnehin schon steigenden Kaufpreise aufgeschlagen zu werden.